„Alu im Wind"

Wie sich Cicada Concepts von besonderen Gegebenheiten eines ehemaligen Flugzeughangars zu ihrer Arbeit: „Wir tun uns schwer, etwas zu benennen, das wir noch nie gehört oder gesehen haben“ inspirieren ließ.

Als Künstler-Duo Cicada Concepts lassen sich Franziska Paul und Anna Maja Spiess von Orten mit speziellen Eigenheiten zu Kunst inspirieren. Für die Kunstmesse POSITIONS Berlin 2019 übernahmen sie die künstlerische Gestaltung des Eingangs. Das Ergebnis: eine Aluminium-Installation, die Augen und Ohren der Besucher berauschte.

Frau Paul, Frau Spiess, wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

„Durch die Bekanntschaft mit Fabiana Salerno (VIP Relations der Positions Art Fair) kamen Gespräche mit der Messe Leitung zustande, die uns einlud ein Konzept für den Eingang zu entwickeln.“

Woher kam die Idee für Ihr Werk?

„Wir lassen uns immer durch den Raum inspirieren, in diesem Fall der Zugang zu einem Flughafenhangar auf dem ehemaligen Berlin Tempelhof. Dieser schweren, gewichtigen Formsprache wollten wir etwas Leichtes, Spielerisches entgegensetzen. Der langgezogene Durchgang, der das ehemalige Rollfeld mit dem Eingang zum Hangar verbindet, bildet einen Windkanal. Auf diese architektonische Besonderheit reagierten wir mit der Arbeit „Wir tun uns schwer etwas zu benennen, das wir noch nie gehört oder gesehen haben” (2019). Hierdurch entstand eine audiovisuelle Schleuse.“

Wie entwickelte sich daraus „Wir tun uns schwer etwas zu benennen, das wir noch nie gehört oder gesehen haben” (2019)“?

„Basierend auf der Inspiration des Windkanals, suchten wir ein Material, was sich gut verarbeiten lässt und ein konstantes Geräusch bei Bewegung erzeugt. Es durfte nicht zu schwer sein, damit man es aufhängen kann, und gleichzeitig sehr robust. So kamen wir schließlich auf Aluminium, für uns absolutes Neuland. Wir schnitten hunderte Streifen zu und befestigten diese an einem 5 x 5m breiten Netz, das an einer Traverse im Durchgang befestigt wurde. Als der erste Windstoß hindurchfegte, klang dies wie das Rauschen des Meeres.“

Welche Reaktionen hat die Installation bei den Besuchern ausgelöst?

„Die meisten waren von dem Geräusch, das die Bänder erzeugten, fasziniert. „Weißes Rauschen“ ist ein physikalischer Begriff. Er bezeichnet ein monotones Geräusch, das unser Gehirn in einen Entspannungszustand versetzt. Diesen Effekt konnten wir auch an den Besuchern wahrnehmen.“

Was hat Sie selbst daran am meisten begeistert?

„Dieser Moment, als das Aluminium-Meer zusammen mit dem Wind seine einzigartige Kraft entfaltet hat. Bei Windstille war es ruhig und ästhetisch. Wenn eine Böe hindurchfuhr, wurde es wild und unzähmbar. Mit der Zeit konnte man eine Veränderung an den anfangs glatten Aluminum-Bändern wahrnehmen: Das Material hat die Spuren des Windes gespeichert.“

Wie kamen Sie auf Alujet Universal?

„Ganz klassisch über das Internet. Auf der Website sahen wir, dass das Unternehmen bereits Erfahrung mit Kunstprojekten hatte. Beim ersten Anruf kamen wir direkt mit Herrn Fuchs in Kontakt. Er hat uns mit seinem fabelhaften Wissen zu „seinem“ Werkstoff beraten, welche Aluminium-Stärke sich am besten für unseren Einsatzzweck und unser Budget eignet. Zudem war er unheimlich engagiert uns, trotz knappen Zeitplans, zu unterstützen Die größte Freude hat er uns aber bereitet, als er zusammen mit seiner Frau nach Berlin kam, um sich das Ergebnis vor Ort anzusehen.“

Wollen Sie künftig nochmal mit Aluminium arbeiten?

„Auf jeden Fall, ein Folgeprojekt steht auch schon in den Startlöchern. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Installation für das Sacred Ground Festival in Brandenburg. Wir freuen uns schon darauf zu erleben, welche Wirkung es in diesem anderen Kontext entfalten wird.“