Reizvolle Installation: Gerhard Kijs „Silberwald“

„Offen auf AEG“ heißt das Spektakel, dass alljährlich bis zu 15.000 Kunstinteressierte auf das alte Industrieareal von AEG in Nürnberg lockt. Kernstück ist die Werkschau der fast 70 Künstler, die dort ihre Ateliers besitzen. Unter ihnen Gerhard Kij, der für die Besucher einen „Silberwald“ kreierte. Eine nahezu märchenhafte Installation aus 4.000 m² Alufolie.

Weit über die Hälfte der einstigen Fabrikstadt von AEG in Nürnberg ist bereits zu neuem Leben erwacht. Neben Dienstleistungen, Forschungs-Labs und Lehreinrichtungen hat sich dort ein wahrhaftiger Künstler-Kiez etabliert. Alljährlich laden die fast 70 Künstler zur Werkschau ein. Auf sechs Etagen überraschen sie mit Gemälden, Fotos, Videos und Rauminstallationen wo einst Waschmaschinen vom Band liefen und in kleinen Büros die Verwaltungsangestellten saßen. Wer in der Ausstellung Spannendes für sich entdeckt, kann sich sogleich ins Atelier aufmachen und mit dem Maler, dem Bildhauer, dem Zeichner oder dem Fotografen direkt ins Gespräch kommen.

Gerhart Kij ist mit seinem Atelier seit Jahren Teil der kreativen Community Auf AEG. Der aus Masuren (Szczytnoo, Polen) stammende Künstler hat eigentlich sein Herz an Ölbilder und Aquarelle verschenkt. Doch die Werkschau 2013 stellte ihm eine 360 m² herausfordernde „Raumfrage“, die er glänzend verpackt und mit ebenso viel Herzblut in einer wunderbaren Installation beantwortete.

4.000 m² Aluminiumfolie, von Alujet-Universal zu Verfügung gestellt, wurden von ihm aufwändig Tag und Nacht zu einem „silbernen Hain“ kreiert. Fenster, Wände und Kabelschächte hat Kij verkleidet, den Fußboden mehrfach ausgelegt und ein glänzendes Dickicht angelegt. Eine akustische Untermalung mit eingängigen Stimmen aus der Tierwelt und großflächige Spiegel im Raum komplettierten seine reizvolle Illusion des „Silberwaldes“.