Alufolie: Reflektor für Lichtenergie

In einem vollständig mit Aluminiumfolie ausgekleidetem Raum befinden sich gleich mehrere unterschiedliche Spiegelobjekte, die von starken Schweinwerfern angestrahlt werden. Manche von ihnen drehen sich langsam in verschiedenen Richtungen. Die metallisch glänzenden Oberflächen reflektieren und brechen das Licht, wodurch sich der Raum optisch erweitert. Heinz Mack lässt hier fürwahr einen pulsierenden Schaukasten für Licht und Bewegung entstehen.

Welche Alufolie haben Künstleratelier und Projektleitung dafür ausgewählt?

Die Idee als „Reflektor für Lichtenergie“ entwarf der Künstler bereits 1960 und wurde 1976 erstmals realisiert. Zuletzt wurde die Rauminstallation 2006 im Museum Kunstpalast Düsseldorf ausgestellt. Für die aktuelle Ausstellung im Zentrum für Kunst und Medien, ZKM Karlsruhe wurde sie restauriert und raumspezifisch rekonstruiert. Nach eingängiger Beratung durch die Alujet-Universal war klar, die dafür benötigte Alufolie muss am Boden etwas stärker sein, 20 µm (0,020 mm), für Wand und Decke soll ein 15 µm (0,015 mm) starkes Material zum Einsatz kommen. Die Details mit der technischen Projektleitung waren rasch geklärt und die Aluminiumfolie wurde rechtzeitig zum Aufbau geliefert.

„Als wir die Anfrage dazu aus Karlsruhe erhalten haben, waren wir ganz aus dem Häuschen“, so Hans Fuchs. „Unser Unternehmen hat ja schon für verschiedene Bereiche der Kunstszene unsere Aluminiumfolie geliefert bzw. mit einigen Künstlern zusammengearbeitet, aber die Beratung für diese Rauminstallation, das war schon ein ganz besonderes Ereignis. Für den so renommierten Künstler und Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO, die zu einer der bedeutendsten Avantgardebewegungen des 20. Jahrhunderts wurde. Und für die aktuelle Schau auf die Beziehungen zwischen Mensch, Natur und Technik.“

Was sagen die Macher der Ausstellung zur Werkschau?

„Heinz Mack gehört zu den wichtigsten deutschen Künstler:innen der Nachkriegsgeneration, die das Verhältnis von Kunst und Technik neu geprägt haben.“ Und weiter schreiben die Macher der Ausstellung: „Macks Haltung gegenüber Natur und Technik wirft Fragen auf und bietet Lösungsansätze, die im Lichte der Herausforderungen der menschengemachten Klimakatastrophe in der Gegenwart durchaus an Relevanz gewinnen.“

Zu bestaunen sind dieser Schaukasten und weitere Werke bis zum 14.04.2024 in den Lichthöfen des ZKM (https://zkm.de/de/ausstellung/2023/09/mack-im-zkm) Zudem bietet ein umfassender Bildatlas einen virtuellen Rundgang und geht anhand von Textbeiträgen mit neuen Perspektiven auf Macks Werk über die Ausstellung hinaus.

Heinz Mack
ad alta potenza – 16.000 Watt, 1976/2023 (Entwurf: 1960)

Rauminstallation mit Spiegeln, Aluminium, Acrylglas, Holz, Motoren, Scheinwerfern
Rekonstruktion ZKM, Karlsruhe 2023
im Besitz der ZERO foundation, Düsseldorf
© Heinz Mack / ZERO foundation

Gibt es weitere Kunstformen, die die Lichtreflektion von Aluminiumfolie nutzen?

Der Berliner Künstler Stephan Grebe zum Beispiel entdeckte für sich die Möglichkeit, Aluminiumfolie als „Zeichenpapier“ zu verwenden. Es entstanden einige thematische Reihen und abstrakte Werke, die auch Hans Fuchs und Alujet-Universal begeistern konnten. Unseren Beitrag dazu finden Sie hier.